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SI-Verhandlungen: Ergebnis mit Schönheitsfehlern

Seit gut einem Monat versuchen Michael Tripolt in Doppelfunktion (Zentralbetriebsrats-Vorsitzender und Gesundheits-Gewerkschaftsvorsitzender, wobei das Verhandlungsmandat in letzterer liegt) und die Spitzen der Angestelltenkurie in der Ärztekammer - voran Präsident Sacherer und Kurienobmann Posch - das Ergebnis der SI-Verhandlungen „unter die Leute“ bringen.
 
Die Freude bei den Empfängern scheint sich dennoch in Grenzen zu halten…
 
Bei absoluter Betrachtung des ausgehandelten neuen Schemas gegenüber dem aktuellen kommt es unbestritten zu Verbesserungen in allen Einstufungen. Man überholt damit das Burgenland (Bezugsgröße Grundgehalt).
Ein wirklicher Wermutstropfen ist aber die gleichzeitige weitgehende Aufgabe des Karrieremodells in der KAGes.
Denn die aktuelle Vorgehensweise der nach 3 Jahren frühestmöglichen Ernennung zur Oberärztin oder Oberarzt und damit verbundener Vorrückung in die Stufe SI/4/5 wird mit dem aktuellen Verhandlungsergebnis nicht weitergeführt.
 
Die diesbezügliche Bestätigung ist erst vor wenigen Tagen durch den Kammeramtsdirektor der Ärztekammer Steiermark mündlich erfolgt.
 
Dies führt zu einer indirekten Benachteiligung von Kolleg:innen, die kurz vor der Bestellung stehen. Alle Ernennungen, die nach dem 1.1.2024 geschehen werden, sind davon jedenfalls betroffen.
Denn ab diesem Zeitpunkt wird sich in der Einstufung im Gegensatz zu jetzt nichts ändern - von Biennalsprüngen abgesehen.
 
Und es betrifft eine nicht ganz kleine Gruppe von Kolleg:innen, die somit dem Versuch mit den neuen SI-Schema die KAGes attraktiver zu machen wenig abgewinnen können. Im Gegenteil.
 
Denn es gibt etliche Fälle, die eben nicht von SI/4/2-Alt nach SI/4/5 springen werden, sondern schlicht in SI/4/2-Neu eingereiht werden. Im direkten Vergleich der Stufen ein Plus von rund 1870,-. Bei der Ernennung im alten System ergibt sich ein Delta von ca. 1730,-. Allerdings dann schon in Stufe 5, die im neuen Schema 1137,30 mehr wert ist. Im „unsauberen“ Vergleich der SI/4/2-Neu und SI/4/5-Alt beträgt die Differenz 137,30. Und das löst Ärger aus. Weil der OA-Titel dann finanziell nichts mehr „wert“ ist.
 
Es bedarf in diesem Fall aus unserer Sicht jedenfalls Übergangsbestimmungen, damit diese Kolleginnen und Kollegen, die eigentlich am Anfang ihrer Karriere in der KAGes stehen nicht durch die Systemumstellung benachteiligt werden.
 
Ein 2. Schönheitsfehler sind die neue Ansätze für die Nachtdienste. Es ist zwar grundsätzlich erfreulich, dass man von Dienstgeberseite eingesehen hat, Nachtdienste besser zu bewerten. Die Steigerung bei den Stundensätzen auf Basis 2014 um 20,5 % liegt aber dennoch stattliche 10% unter der Teuerung seit diesem Datum.
Ein schlichtes Detail am Rande ist, dass die Aussage „Bei den verlängerten Diensten wird es keine Minusstunden mehr geben.“ zwar stimmt, die Stundenkontingente dafür aber durch Umwandlung in „Grundstunden“ selbst erarbeitet werden.
 
Wir hoffen jedenfalls, dass im Zuge von Nachverhandlungen die „Überstellungsproblematik“ der jungen Oberärzt:innen im Sinne der Attraktivität gelöst werden kann.
Und dass der avisierte Termin zur Umsetzung hält, wenn auch vermutlich rückwirkend.



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